ESG & nachhaltiges Bauen

Alle sprechen von Nachhaltigkeit und ESG. Weisst du was das ESG genau bedeutet und kannst du mitdiskutieren? Nach diesem Beitrag weisst du die wichtigsten Punkte und kannst auch mitreden.

ESG: Mehr als nur Nachhaltigkeit in der Immobilienbranche

Nachhaltigkeit hat in den letzten Jahren stark an Bedeutung gewonnen, besonders in der Immobilienwirtschaft. ESG-Ratings, die für „Environmental, Social, Governance“ stehen, spielen dabei eine immer grössere Rolle. Diese Bewertungen gehen jedoch weit über reine ökologische Aspekte hinaus. Sie fördern ethische und soziale Standards und setzen Massstäbe für verantwortungsbewusstes Wirtschaften.

Was bedeutet ESG?

ESG steht für die Bereiche Umwelt (Environmental), Soziales (Social) und Unternehmensführung (Governance). Diese drei Aspekte bilden die Grundlage für nachhaltige und ethische Unternehmensführung, die über gesetzliche Mindeststandards hinausgeht. ESG-Kriterien sind ein wichtiger Bestandteil der Corporate Social Responsibility (CSR) und zeigen, wie Unternehmen zur nachhaltigen Entwicklung beitragen können.

Investoren legen zunehmend Wert darauf, in Unternehmen zu investieren, die nicht nur wirtschaftlich erfolgreich sind, sondern auch Verantwortung in diesen Bereichen übernehmen. Unternehmen, die ESG-Kriterien beachten, gelten als zukunftssicherer und ethischer, was sich positiv auf die Attraktivität für Investoren auswirkt.

Zusammenarbeit mit Behörden

Ein wichtiger Meilenstein bei einem Immobilienprojekt ist der Bauantrag. Die Baueingaben müssen sorgfältig vorbereitet werden, damit sie mit den Genehmigungsbehörden besprochen werden können. Mittlere bis grosse Projekte können nicht einfach im stillen Kämmerlein in einem Planungsteam erarbeitet und dann bei den Behörden eingereicht werden. Nicht nur der Gutachter, die Gemeinde oder der Bezirk sind für ein solches Baugesuch zuständig, natürlich mit Ausnahme von Kleinprojekten, sondern alle kantonalen Ämter, die zu beteiligen sind, z.B. die Umweltverbände, Denkmalpflege oder bei gewissen Themen auch der Bund. Diese Personen / Ämter müssen im Prozess abgeholt werden, bevor man die Unterlagen einreicht. Ich glaube, mit den richtigen Stellen im Prozess in Kontakt zu treten, ist ein Erfolgsrezept für eine effektive Zusammenarbeit und letztlich für dein Immobilienprojekt.

Die Bedeutung von ESG- Kriterien in der Immobilienbranche

Neben Nachhaltigkeit sind soziale Gerechtigkeit und eine verantwortungsvolle Unternehmensführung zentrale Themen, die im Immobiliensektor vorangetrieben werden müssen. ESG-Regulierungen haben nicht nur ökologische Vorteile, sondern auch wirtschaftliche: Diverse Studien zeigen, dass Unternehmen, die sich an ESG-Kriterien orientieren, oft finanziell erfolgreicher sind. Diese Faktoren erhöhen das Interesse von Investoren und führen zu einer stabileren und nachhaltigeren Entwicklung.

Environmental: Fokus auf Umweltschutz

Der „E“ in ESG steht für „Environmental“ und betrifft den Schutz und die Förderung unserer natürlichen Ressourcen. In der Immobilienbranche bedeutet dies unter anderem:

  • Entwicklung von energieeffizienten und klimaneutralen Gebäuden
  • Förderung nachhaltigen Gebäudemanagements
  • Einsatz umweltfreundlicher Materialien
  • Schutz der Biodiversität durch Grünflächen und nachhaltige Bauweisen

All diese Massnahmen tragen dazu bei, den ökologischen Fussabdruck von Immobilienprojekten zu reduzieren und langfristig Kosten zu sparen.

Social: Soziale Verantwortung übernehmen

Das „S“ in ESG umfasst die sozialen Aspekte. Hier liegt der Fokus auf den Auswirkungen, die ein Unternehmen auf die Gesellschaft hat. In der Immobilienbranche betrifft dies unter anderem:

  • Schaffung von bezahlbarem Wohnraum
  • Entwicklung von Projekten, welche die lokale Gemeinschaft stärken
  • Sicherstellung fairer Arbeitsbedingungen auf Baustellen und in der gesamten Lieferkette
  • Förderung der Barrierefreiheit und Inklusion

Solche Massnahmen verbessern nicht nur das Ansehen eines Unternehmens, sondern haben auch positive Auswirkungen auf die Lebensqualität der betroffenen Bevölkerung.

Governance: Gute Unternehmensführung

Der „G“ in ESG steht für „Governance“ und betrifft die Unternehmensführung. Hier geht es um transparente und faire Prozesse innerhalb des Unternehmens. Dazu gehören:

  • Massnahmen zur Korruptionsbekämpfung
  • Transparente Berichterstattung über finanzielle und soziale Aspekte
  • Förderung von Diversität und Chancengleichheit im Unternehmen
  • Unabhängigkeit und Transparenz der Aufsichtsräte

Ein solides Governance-Modell stellt sicher, dass Unternehmen verantwortungsbewusst handeln und das Vertrauen ihrer Stakeholder gewinnen.

Pflichten und Regularien im Zusammenhang mit ESG

Obwohl ESG-Kriterien grundsätzlich freiwillig sind, gibt es in der EU und in der Schweiz immer mehr Regulierungen, die Transparenz und Berichterstattung fördern. Beispielsweise müssen seit 2017 in Deutschland börsennotierte Unternehmen mit mehr als 500 Mitarbeitern über ihre Aktivitäten in Bezug auf Umwelt, Soziales und Unternehmensführung berichten. Die europäische Offenlegungsverordnung und die Taxonomie-Verordnung verpflichten Finanzmarktteilnehmer zur Offenlegung ihrer ESG-Aktivitäten. Diese Regelungen helfen, die ESG-Standards in der Praxis klarer zu definieren und sicherzustellen, dass Unternehmen, insbesondere in der Immobilienbranche, nachhaltige Massnahmen konsequent umsetzen.

ESG in der Praxis

ESG in der Praxis heisst unter anderem mit nachhaltigen Ressourcen arbeiten, z.B. Holz. Holz ist ein nachhaltiger Rohstoff, der auch in der Schweiz wächst. Bäume binden beim Wachsen CO2 und entziehen dies somit der Atmosphäre dauerhaft. Auch recycelbare Materialien oder recycelte Materialien verwenden bedeutet ESG. Es ist wichtig zu verstehen, wenn wir heute Rohstoffe verbauen, müssen wir das dokumentieren, damit unsere Nachfolgegeneration weiss, was da verbaut wurde und dass es recyclingfähig ist. Weiter sollten energieeffiziente Techniken eingesetzt werden, d.h. Gebäudemanagement, optimierte Isolierung,  Gebäudeautomation und natürlich erneuerbaren Energien. Aber was sind intelligente oder integrative erneuerbare Energielösungen?  Photovoltaik zur Stromerzeugung ist
schon ziemlich weit verbreitet. Aber was noch kommen wird, ist Windkraft oder Windkraft und Geothermie. Die Technologie bietet Möglichkeiten, die Geothermie wieder zu nutzen, die Risiken einzudämmen und auch sozialverträglich zu machen. Es gibt neue Modelle von Windrädern, die sehr schlank sind und sich um die eigene Achse drehen. Diese Punkte hochwertige Dämmung, intelligente Steuerung und erneuerbare Energien können wir umsetzen und das ist sozusagen das Grundgerüst.

Um die sozialen Aspekten des ESG umzusetzen, müssen wie dafür sorgen, dass der Zugang für alle Menschen möglich ist. Es sollen gesunde und behagliche Arbeits- oder Wohnräume geschaffen werden. Dabei geht es auch um die Raumluftqualität, um die Versorgung mit natürlichem Licht und auch um den ganzen Lärmschutz, der nicht zu vernachlässigen ist und natürlich auch immer höher wird. Zudem geht es um die soziale Integration, das Schaffen von Räumen drinnen und draussen, wo sich die Leute treffen, sich austauschen können.

Fazit: ESG als Chance für die Zukunft der Immobilienbranche

ESG-Kriterien bieten nicht nur eine Möglichkeit, ökologisch und sozial verantwortungsvoll zu handeln, sondern sind auch ein wirtschaftlicher Vorteil. Unternehmen, die sich auf diese Standards konzentrieren, sind besser gerüstet für zukünftige Herausforderungen und können eine Vorreiterrolle in ihrer Branche einnehmen. Für Investoren, Immobilienentwickler und Mieter bietet ESG daher einen klaren Mehrwert – eine Chance, ethisch und profitabel zu wirtschaften.

 

Ich hoffe, ich konnte dir eine gute Übersicht zum Thema Nachhaltig Bauen & ESG geben. Falls es dir gefallen hat, hinterlasse mir doch egal auf welchem Portal eine Bewertung und Teile diesen Beitrag damit auch weitere Personen von diesem KnowHow profitieren können. Solltest du noch eine Frage zu einem anderen Thema haben, hinterlasse mir gerne ein Feedback in den Kommentaren, dann können wir gezielt auf deine Frage eingehen.